cs-pferde

Christina Stuiver

Sparks

"Sparky" ist ein waschechter Traber. Er kam ohne Grundausbildung, aber angeritten, achtjährig zu seinen neuen Besitzern direkt aus Schweden nach Deutschland. Er hat dort in der Herde in der Wiese sein bisheriges Leben verbracht und war nicht wirklich auf Arbeit und Erziehung eingestellt.

Er ist seit Feb. 2022 bei mir in Vollberitt drei mal die Woche. Kombiniert mit den Besitzern, die vorerst für die Unterkunft, Verpflegung und Versorgung da sind. Komplettes Neuland für die junge Reiterin, ihr erstes eigenes Pferd und reiten ist erstmal kaum möglich. - Sie ist sehr geduldig!

Langsam führe ich sie an alles heran, was heißt reiten, die Versorgung durch den Tierarzt, Hufschmied, Osteo, Sattler. Beratung übers sinnvolle Futter, Herdenverhalten, Sozial und Lernverhalten des Pferdes. Rundherumbetreuung. Das hatte ich in diesem Umfang auch noch nicht. Aber, da es zwischenmenschlich sehr gut harmonierte, nahm ich es an.

Das erste eigene Pferd ist nicht nur beim Reiten eine Herausforderung, sondern auch im Umgang. Ein Spannendes Jahr ist fast vorüber. Was wir alles erreicht haben...

Angefangen mal so: Wie Sparky im Schritt schon so los stapfte, dass ich Nackenschmerzen bekam. Weiter ging es im Trab, wo er massiv in Trabermanier lostrabte. Oft auch einfach seiner Wege... An Takt und Lenkung war garnicht zu denken! Ich habe tatsächlich noch nie ein Pferd geritten, welches wirklich bei jedem Tritt aus dem Takt geriet. Er lief Anfangs so steif, dass den Besitzern oft gesagt wurde, sie sollten die Lahmheiten vom Tierarzt durchröntgen lassen. Es wurde keine Ankaufsuntersuchung durchgeführt.

Das Galoppieren war nur auf einer Hand möglich, ein Renngalopp in dem man um sein Leben bangte. Die Halle war zu eng, ich hatte angst das er weg rutschen könnte. Die andere Hand galoppierte er nur im Aussengalopp an. Wie gesagt nur eine Hand war möglich.

Nach ersten Probereiten meinerseits und erste Beratung habe ich nicht klar feststellen können, ob es eine Lahmheit auf einem Bein war, oder aus dem Rücken kam. Weshalb ich zu dem Entschluss kam, erstmal die Hufe anpassen zu lassen und die Osteo kommen zu lassen. Er bekam auch 4 Eisen, damit seine Beine etwas mehr Stütze bekamen. Dann bekam er einen Dressursattel, der wurde angepasst.

Ich weiß noch das ich den Besitzern gesagt habe, "brav ist er ja.... - aber ob ich den Rest hinbekomme..... - weiß ich nicht!" und "ich kann´s probieren, durchröntgen kann man ihn immer noch..."

Ich muss sagen, nach vier Wochen sah er tatsächlich schon ganz anders aus. Langsam konnte man tatsächlich an Galopp denken. Laaaangsaaaaam..... Die Zähne wurden auch noch gemacht. Die Osteo kam erneut.

Nur die Zusammenarbeit von Besitzern, Osteo, Sattler und Tierärzten hat den Erfolg dahin gebracht, wo wir jetzt angekommen sind.

Mittlerweile, - Dezember, läßt er sich brav reiten, in allen (!!!) Grundgangarten, ruhig, meist gerade und schon recht gleichmäßig. Er läßt sich gut vom Kind lenken, antraben, angaloppieren, durchparrieren etc. Ich habe ein "Notstop" eingebaut, welches immer zum Halten führt, egal was kommt. Es funktioniert. Aber er wird natürlich kein Dressurstar. Ein braves Freizeitpferd ist er aber schon!

An Longe, ausreiten etc wird gearbeitet.

Bilder folgen......